Die Klosterkirche mit ihrem zwanzig Meter aufragenden geschwungen Dach ist unverkennbarer Blickfang des Klosters. Das Kloster Heilig Kreuz kann zu Recht als die stille Schwester der weltberühmten Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut de Ronchamp bezeichnet werden.

Der Glockenturm

 

Links, etwas abseits der Klosterkirche, steht ein kleiner achteckiger Glockenturm, der eine winzige Kapelle beherbergt.

Entsprechend den schlichten Klosterbauten der Zisterzienser aber ist der Glockenturm weder Schmuck noch Symbol der Klosterkirche und von bescheidenen Ausmaßen, ausreichend für drei kleine Betglocken. In der kleinen, über eine Turmtreppe und durch eine Rundbogentür erreichbaren Kapelle entdecken wir ein wunderschönes Glasfenster, das in symbolisch reinem Weiß das unbefleckte Herz der Jungfrau Maria zeigt.

Eingang und Vorraum

 

Der Haupteingang wird durch vier außergewöhnliche Glasfenster unterteilt. In die Vorhalle flutet das Licht durch die Glasfenster mit ihren allegorischen Tiermotiven.

Wie alle Beton-Glasfenster der Kirche wurden sie von Geörgy Lehoczky entworfen und im Atelier des Glasmalers Gabriel Loire in Chartres ausgeführt. Dieses Atelier steht in der Tradition der Glasmalerei von Chartres mit der ältesten unverändert erhaltenen fühgotischen Kathedrale. In den Glasfenstern erkennen wir volkstümliche süddeutsche Traditionen, aber auch mittelalterliche Motivik.

Innenraum

 

Die Klosterkirche Heilig Kreuz ist eine L-förmige Doppelkirche; im Schnittpunkt der beiden Kirchenschiffe steht der Altarraum. Das Dach schwingt sich über dem Altar auf 20 m Höhe. Im Altarraum fallen drei großen Glasfenster auf. Das im Durchmesser fünf Meter messende runde bleigefasste Christusfenster an der Westwand zeigt das bekannte Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Das Dreifaltigkeitsfenster über dem Altar hat die Form dreier Dreiecke, ein bekanntes Zeichen der Dreieinigkeit. Das in Blei gefasste Marienfenster an der Ostwand der Kirche ist ein weiteres herausragendes Kunstwerk Lehoczkys. Das Fenster mit einem Durchmesser von 2,80 m zeigt Maria, die ein Kind – Christus den Erlöser – unter dem Herzen trägt.

Der Kreuzweg

 

Über die Westseite des Kirchenschiffs zieht sich ein Band farbiger Keramikschalen mit einfachen, fast naiven Zeichnungen Lehoczkys, die in die Wand eingelassen sind. Sie zeigen die einzelnen Stationen des Kreuzwegs.

Der Tabernakel

 

Der Münchener Bildhauer Max Faller (1927-2012) schuf für das Kloster Heilig Kreuz den bronzenen Tabernakel, der auf einer von dem Püttlinger Steinmetz Franz Haßdenteufel geschaffenen Steinsäule ruht. Der runde Tabernakel zeigt als Flachreliefs den Einzug Jesu in Jerusalem und das letzte Abendmahl mit elf Aposteln; die Tabernakeltür ziert der thronende Pankrator.

Ikone der Gottesmutter Maria

 

Die Kopie einer kretischen Ikone aus dem 14. Jh., die „Mutter von der immerwährenden Hilfe“, schmückt eine kleine Andachtsnische, die das erhöhte Orgelpodest vom Hauptkirchenschiff trennt. Das Original befindet sich in der Kirche San Alfonso Maria de Liguori am Sitz des Generalrates der Redemptoristen in Rom.

Holzskulpturen von Elfriede Prümm

 

Die in Oberammergau ausgebildete Hostenbacher Künstlerin Elfriede Prümm hat einige sehenswerte Holzplastiken für das Kloster Heilig Geist geschaffen. Alle Skulpturen der saarländischen Künstlerin im Kloster sind aus einem unbehandelten naturbelassenen Holzstamm geschaffen und zeigen die Arbeitsspuren der Künstlerin.

Der Fensterfries des Schwesternchorraumes

Die Südwand des Seitenschiffs mit dem Schwesternchor wird von einem Fensterband ausgefüllt. Die vier von György Lehoczky geschaffenen Glasfenster zeigen jeweils vier musizierende Engel.

Die Galerie beeindruckender Frauen der Kirche im Südflügel:

Die Räume des Südflügels, den Pilgersaal und das Atrium zieren 10 Glasbetonfenster von György Lehoczky entworfen und ebenfalls im Atelier des Glasmalers Gabriel Loire in Chartres ausgeführt wurden. Die Fenster zeigen außer Christus mit seinem Lieblingsjünger Johannes (Gemeindesaal) bekannte heilige Frauen, die besonders in der katholischen Kirche verehrt werden; ein angemessener Schmuck der öffentlich einsehbaren Nebenräume des Kloster eines Frauenordens.

Das Kruzifix im Freigelände – das ehemalige Altarkreuz

 

Zwischen dem Kloster Heilig Kreuz und der tiefer gelegenen Kreuzkapelle steht ein mächtiges Steinkreuz in der Landschaft. Das Kreuz wurde von Frans Griesenbrock (1916–2010), einem Künstler aus dem niederländischen Vaals im Dreiländereck bei Aachen, geschaffen. Bis 1964 war das vier Meter hohe Kruzifix zunächst über dem Altar der Klosterkirche aufgehängt. Mit etwa 30 Zentnern Gewicht hätte es im Laufe der Zeit die Statik des Tragwerkes der Kirchendecke überfordert und wurde gegen das alte lothringische Holzkreuz aus dem 16. Jahrhundert ausgetauscht.

Die Kreuzkapelle

Die Kreuzkapelle ist eine Wallfahrtsstätte, in der früher Partikel des Kreuzes Christi verehrt

wurden, deren Echtheit historische bischöfliche Urkunden bestätigten. Am Gründonnerstag- Abend pilgern viele Christen aus Püttlingen und Umgebung zur Kreuzkapelle, um dort im Gedenken an die Kreuzigung Jesu Christi den Kreuzweg zu beten. Die heutige Kreuzkapelle ist ein mehrmals restaurierter Wiederaufbau aus dem Jahre 1837. Die ursprüngliche Wallfahrtskapelle wird wohl 1584 erbaut worden sein. Nach einer grundlegenden Renovierung 1997 beherrscht ein neues Altarbild mit den Folterwerkzeugen der Kreuzigung um ein altes Kreuz den Altarraum. Ein weiterer Blickfang ist die Statue „Christus in der Rast“, die Christus vor seiner Kreuzigung zeigt. Die beiden großen Fenster hat György Lehoczky, der Architekt des Klosters Heilig Kreuz, 1958 entworfen und in die Nischen der Längsseiten formatfüllend eingebaut; sie zeigen die Kreuzigung und eine Pieta. Beide Fenster ließ György Lehoczky in traditioneller Bleiverglasung ausführen und damit der alten Wallfahrtskappelle anpassen.